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Inhalt

Sein Leben - Kindheit und Jugend

Am 21. Oktober 1861 wurde Fridolin Hofer als elftes von 18 Kindern in Meggen als Sohn des gelernten Schneiders und Uhrenmachers Joseph Franz Hofer von Meggen und der Barbara Hofer-Schnider von Schüpfheim geboren. Er besuchte die Primarschule und das 1. Semester der Sekundarschule, bevor er als 13-jähriger in einer mechanischen Werkstätte zu arbeiten begann. 1877 - 1881 besuchte er das Lehrerseminar Hitzkirch, wo sein literarisches Talent von Seminardirektor Kunz gefördert wurde.


Reife und Ernte


ZeitraumWas
1881 - 1885Lehrer in Buchrein, gesundheitsbedingter Rücktritt Sprachstudien in Siena
1887Lehrbeauftragter am Josephsheim in Luzern
1888Sprachstudium an der Sorbonne in Paris
1888 - 1895Privatlehrer "professore" der Adelsfamilie Lawley in Florenz und Pisa; Studium der alten und modernen Sprachen und Literaturen
1895Heimker zu seinem Bruder Jost nach Eschenbach; Bildungsreisen nach Österreich, Deutschland, Holland und Frankreich
1907endgültiger Wohnsitz bei seinem Bruder Jost in Ludigen, Römerswil
1907 - 1930Veröffentlichung seines literarischen Schaffens; Mithilfe im landwirtschaftlichen Betrieb seines Bruders
1930 - 1940Zunehmende Erblindung und Herzschwächen
16.03.1940Tod von Friedolin Hofer

 

Ehrungen

ZeitraumEhrung
1917 und 1931Ehrengabe der Schillerstiftung
1927Ehrenbürger von Römerswil
1952Einweihung des Fridolin Hofer-Platzes in Meggen
1960Hoferbrunnen in Römerswil
2007Einweihung des Fridolin Hofer-Begegnungsplatzes in Römerswil


Sein Werk

Sein Werk besteht aus fünf Gedichtbändchen, jedes im Durchschnitt knapp 50 Gedichte enthaltend:

  • Stimmen aus der Stille (1907)
  • Im Feld- und Firnelicht (1914)
  • Daheim (1918)
  • Neue Gedichte (1924)
  • Festlicher Alltag (1930)
  • zur Form

Von einem einzigen Gedicht abgesehen, sind alle in deutscher Hochsprache geschrieben und nehmen Mass an Goethe, Eichendorff und Novalis. Die meisten sind gereimt und rhythmisch dem Inhalt angepasst.

Erinnerungen an die Jahre in der Toscana geben Hofer bisweilen Stoff zu seinem dichterischen Schaffen, immer aber ist ihm die engere Heimat gegenwärtig. Mit Meggen verbinden ihn die Tage seiner Kindheit, aus Distanz wohl etwas verklärt. Das Seetal und insbesondere die bäuerliche Welt sind für Jahrzehnte die Mitte seines Daseins. Und so braucht er als Dichter nicht erst nach weltfernen Ideologien der Traumwelten zu suchen. Vielmehr geben der schlichte bäuerliche Alltag und Begegnungen mit der Natur Hofers Sein und Tun tieferen Sinn. Die Folge der Jahreszeiten etwa mögen seine Gemütslage bestimmen, die Glut der Sommertage, der nebelverhangene Novemberregen, vor allem aber das Frühlingserwachen, wie er es im einzigen Mundartgedicht zum Ausdruck bringt (Frühling in der Schwand).

Solch kindhaft unbeschwerte Lebensfreude ist in Hofers Schaffen eher selten. Sein Naturell wird eigentlich getragen von scheuem Staunen, von Dankbarkeit für die Wunder der Schöpfung, ja, von unverbildeter Frömmigkeit. Pflügen, Sähen und Ernten mögen für viele zum ewigen Sichabmühen werden, ihm sind sie frommes Tun. In der ländlichen Welt seiner engeren Heimat, der wohlgestalt harmonischen, begegnet er der Schönheit des Zeitlosen und in der Weitergabe solcher sinnstiftender Erfahrungen sieht Hofer seinen dichterischen Auftrag.

Als Beispiel:

Fernblick ins Seetal
Der Hügel hebt sich schwellend,
Um das geliebte Tal zu schauen,
Und sieht zwei Seen duftig blauen,
Die Landschaft leise hellend.

Die taucht in die verklärten,
In die kristallnen Himmelsweiten
Mit Dörfern und mit Felderbreiten,
Mit Türmen und mit Gärten.

Und ist ein grosses Feiern;
Nur dass noch fern von einer Aue
xEin Räuchlein quellend wölkt ins Blaue
Und schon verweht in Schleiern.


F. Hofer-Ausstellung 2. Dezember 1998
Dr. Ernst Lanz, Rain
Fridolin Hofer-Begegnungsplatz
Kirchplatz
6027 Römerswil
Brunnen auf dem Fridolin Hofer-Begegnungsplatz
Brunnen auf dem Fridolin Hofer-Begegnungsplatz